Kaufen vom Bauträger

ohne böse Überraschungen

PM: Wie Käufer Inserate und Exposés richtig deuten

ING-DIBA, Finanzwissen kompakt

Potenzielle Immobilienkäufer, die schon seit längerem auf der Suche nach dem richtigen Objekt sind, wissen nur zu gut, wie viel Zeit und Aufwand erforderlich sind, um die passende Immobilie endlich zu finden. Zieht sich der Weg zu den eigenen vier Wänden doch oft über etliche Monate hin, in denen zahlreiche Objekte besichtigt werden. Umso ärgerlicher, wenn sich schon beim ersten Blick auf das angebotene Haus oder die Eigentumswohnung zeigt, dass die Beschreibung der Immobilie in der Anzeige oder im Maklerexposé alles andere als realistisch ist. Wer jedoch weiß, welche Pferdefüße sich hinter bestimmten Formulierungen der „Verkaufs-Prosa“ verbergen, kann sich so manchen Weg sparen. Hier 15 aktuelle Beispiele und die dazugehörige Übersetzung:

„Liebhaberobjekt“: Die Immobilie ist stark renovierungs- und sanierungsbedürftig. Auf den Käufer kommen zusätzlich zum Objektpreis hohe Kosten zu.

„Wohnanlage mit viel Entwicklungspotenzial“: Wer dort eine Immobilie erwirbt, lebt wohl jahrelang auf einer Baustelle.

„Schnäppchen für Schnellentschlossene“: Meist eine Chiffre für Ladenhüter. Der Anbieter möchte so Verkaufsdruck aufbauen, um das ungeliebte Objekt endlich loszuwerden. Und bestimmt nicht zum Schnäppchenpreis!

„Luxuriöse Sanierung“: Deutet grundsätzlich auf ein teures Objekt hin. Mitunter versucht der Anbieter aber auch nur, überhöhte Preise durchzusetzen.

„Zentrale verkehrsgünstige Lage“: Immobilie befindet sich an einer stark frequentierten Straße. Schlimmstenfalls in Autobahn- oder Bahnhofsnähe. Es ist also mit Lärm und Abgasen zu rechnen. Möglicherweise handelt es sich sogar um einen sozialen Brennpunkt.

„Familienfreundliche Wohngegend“: Dort wohnen überwiegend kinderreiche Familien, so dass es tagsüber recht munter zugehen kann. Nichts für ältere Interessenten, die eine ruhige Lage suchen.

„Individuelle Gestaltung der Wohnung“: Problematischer Schnitt der Wohnung. Für die meisten Interessenten daher eher ungeeignet. Weiterer Nachteil: Aufgrund der eingeschränkten Nutzbarkeit ist die Immobilie später auch nur schwer wieder zu verkaufen.

„Biotop im Garten“: Kann mitunter ein übelriechender Schlammtümpel sein. Aber möglicherweise etwas für Hobby-Gärtner.

„Experimenteller Wohnungsbau“: Finger weg! Keiner möchte dauerhaft in einem Experiment wohnen.

„Seriöses Umfeld“: In der Nachbarschaft befindet sich viele Büros, Kanzleien und Praxen. Tagsüber gibt es kaum Parkplätze. Ab 18 Uhr bricht dann oftmals die große Langeweile aus.

„Nur wenige Autominuten von der City entfernt“: Wichtig ist vor allem der Hinweis auf das Auto. Offenkundig bestehen kaum oder gar keine Bahn- und Busanbindungen.

„Teilrenoviert“: Mag sein, dass neue Heizkörper installiert wurden. Aber das war es dann auch schon. Den anderen (meist sehr viel größeren) Teil der Renovierung muss der Käufer noch vornehmen – mit unabsehbaren Kosten.

„Umgebung mit hohem Freizeitwert“: Das Objekt befindet sich in einem stark von Wochenendausflüglern frequentierten Gebiet. Viel Lärm, kaum Parkplätze, keine Erholung möglich!

„Unverbaute Sicht“: Das mag heute und morgen gelten. Doch aufgepasst: „unverbaut“ bedeutet nicht „unverbaubar“!

„Lage in unberührter Natur“: Dort sagen sich Hase und Igel gute Nacht. Weite Wege zum Arbeitsplatz, mangelhafte Verkehrsanbindung, schlechte Infrastruktur. Einkauf und Arztbesuch werden zum halben Tagesausflug. Ohne Auto ein Alptraum!

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